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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wie herzzerreißend, ohnmächtig und schwer es ist, einen geliebten Menschen an Alzheimer zu verlieren. Meine Oma ist leider daran erkrankt. Es fing vor Jahren ganz schleichend und harmlos an. Sie war damals Mitte 80 und ich nenne es mal tüddelig. Sie hatte sich schon mit 70 Jahren Zettel hingelegt, um welche Uhrzeit ich zu Besuch komme. Vielleicht war auch das der Anfang und ich habe es nicht richtig wahrgenommen. Später vergaß sie, wer den Schlüssel hat? Wo gehen wir nochmal hin? Wo ist mein Portemonnaie? Das war erst niedlich und später dann anstrengend. Aber es ist meine Oma und Oma darf das!
Sie sagte mir eines Tages, ich fühle mich so komisch und weinte. Ich habe sie in den Arm genommen und gesagt: Oma, alles ist gut. Vielleicht bist du einfach nur ein bisschen tüddelig und in deinem Alter ist das vielleicht ganz normal. Sie bat mich, mit zu ihrem Hausarzt zu gehen und ich werde nie vergessen, wie ich mit ihr im Sprechzimmer saß. Sie bat mich alles zu erklären, weil sie so aufgeregt war. Es ging um ihr Befinden und wir wollten eine Pflegestufe beantragen, damit sie Hilfe beim Duschen bekommen kann.
Dem Arzt sagte ich, dass sie sich komisch fühlt und evtl. anfängliche Demenz hat. Er war völlig empört und sprach sehr vorwurfsvoll mit mir, ich wolle meine Oma ins Heim abschieben und das wäre ganz normale Altersvergesslichkeit. Für meine Oma bin ich ruhig und sachlich geblieben und wir haben die Praxis verlassen, mit dem Wissen, da gehen wir nie wieder hin.
Übrigens hat meine Oma vom Medizinischen Dienst sofort eine höhere Pflegestufe bekommen und Demenz war für den Herren sofort ersichtlich.
Dann ist the worst case eingetroffen. Corona. Im ersten Coronajahr ist meine Oma mit dem Gehwagen rückwärts gegangen und gestürzt. Oberschenkelhalsbruch. Krankenhaus. Da hat meine Oma durch den Schock und das Verlassen der gewohnten Umgebung einen starken Demenz-Schub bekommen. In der Geriatrie, dann den nächsten Schub. Neue Umgebung, fremde Leute und alles anders. Leider musste sie dort hin, in der Hoffnung, dass sie wieder auf die Beine kommt und nach Hause kann. Denn Pflegeheim…. das wollte sie auf keinen Fall. Nach dem nächsten Schub in der Geriatrie, war ganz klar! Oma kann nicht nach Hause. Oma muss gepflegt werden. Rund um die Uhr. Nicht nur Hilfe beim Duschen. Sie kann nicht allein bleiben. Es war so schrecklich. Sie hat es nicht verstanden. Ich wollte es nicht. Es hat sich so falsch angefühlt.
Also wieder neue Umgebung und neuer Schub. Und das aller Schlimmste!!! Keine Besuche von Angehörigen! Es war ja Corona. Keine Physiotherapie. Es war ja Corona. Keine Begegnungen. Keine Ausflüge. Keine sozialen Kontakte. Nichts. Es war ja Corona.
Leider konnte meine Oma dann nicht mehr laufen, da ja niemand mit ihr geübt hat, da ja keine externe Person ins Heim konnte. Die Mitarbeiter waren teilweise unterbesetzt und konnten sich in dieser Ausnahmesituation nicht kümmern. So hat meine Oma die notwendige Muskulatur verloren und ist in den Rollstuhl gekommen.
Sie hatte mindestens 30mal am Tag angerufen, weil sie ja immer vergaß, dass sie bereits angerufen hatte. Es war so eine enorm belastende Zeit. Emotional, psychisch und kräftemäßig. Natürlich für alle.
Traurig machte mich auch, dass die Heimmitarbeiter meine liebe Oma, die immer so freundlich und genügsam war, alles war immer in Ordnung, sie war mit allem einverstanden und gerne mit dabei, nicht so kennen gelernt haben. Sondern eine ängstliche, schreiende, verweigernde alte Dame, die nichts mehr kann.
Sie hat essen verweigert und wollte nicht mehr leben. Das Heim hat meiner Oma dann gesagt, wenn sie nicht esse, komme sie wieder ins Krankenhaus. Also hat sie wieder gegessen und bekommt bis heute (10/2022) hochkalorische Nahrung, damit sie nicht an Gewicht verliert und stirbt.
Ich möchte mich dazu nicht weiter äußern, denn hier soll es um etwas anderes gehen.
Und die ganze Zeit, wo ich hier schreibe, fließen meine Tränen und ich brauche immer wieder eine kleine Pause.
Jeder, der in so einer Situation war/ist, kennt diese erwartungsvollen Besuche. Erkennt sie mich heute? Geht es ihr gut oder schreit sie wieder, weil sie Angst hat? Schläft sie den ganzen Tag oder ist sie heute wach? Einfach nur unendlich traurig und belastend. Manchmal habe ich das Gefühl, meine Oma ist gar nicht mehr da. Dort sitzt nur noch ihr Hülle. Erkennen tut sie mich nicht mehr.
Nachdem ich meine Oma nun so abbauen und leiden sah, habe ich mir vorgenommen alles zu tun, damit ich gesund bleibe und ein ganz tolles Buch gelesen, von dem ich heute berichten möchte:
Das Buch „Alzheimer ist heilbar“ von Dr. Med. Michael Nehls. Bei meiner Suche nach Literatur habe ich dies gefunden und der Titel hat mich natürlich sofort angesprochen.
Ich möchte allen Interessierten dieses Buch empfehlen. Das Buch von Dr. Med. Michael Nehls ist sehr gut und flüssig zu lesen. Es sind so viele tolle und auch einfach umsetzbare Dinge dabei, wovon ich hier berichten möchte.
Aus dem Buch habe ich mitgenommen, dass Einsamkeit und Stress sehr große Faktoren sind. Ein Hobby, welches uns erfüllt und soziale Kontakte beschert, wäre hilfreich. Aufgaben, Ziele haben und dem Leben einen Sinn geben. Neugierig bleiben, singen und Spaß haben. Ein Ehrenamt wäre eine gute Möglichkeit. Es gibt in jeder Stadt verschiedenen Angebote, wo man sich informieren kann und ein passendes Ehrenamt findet.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist gesunder Schlaf. Dr. Med. Michael Nehls geht in seinem Buch sehr gut und umfangreich darauf ein und gibt viele Tipps. Genauso wie zu der gesunden Ernährung. Und wie schon so oft lese ich über die mediterrane Ernährung so viel Wertvolles. Vitamine und Entgiftung dürfen hier natürlich nicht fehlen. Es gibt so viele tolle Tipps und Anleitungen in dem Buch. Meine Einkaufsliste ist bereits geschrieben und werde jetzt beginnen.
In dem Buch steht noch viel mehr Wissenswertes und Hilfreiches. Natürlich weiß ich nicht, ob all dies hilft und Herr Dr. Med. Michael Nehls recht hat, doch ich wünsche es mir sehr.
Sie liebe/n Leser/in konnte ich hoffentlich etwas inspirieren. Hinterlassen Sie doch gern in der Kommentarfunktion Ihre Geschichte, wie es Ihnen damit geht, welche Tipps Sie anderen Leser/innen geben können. Ich freue mich drauf!
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Herzlichst ♥
Christina Grobelny
Coaching & Selbstfindung Hamburg
www.coaching-selbstfindung.de
Wichtig: Ich bin keine Ärztin oder Expertin auf diesem Gebiet! All dies ist aus meiner Sicht geschrieben und sicher hat jeder seine eigene Meinung, Erfahrung und Wissen dazu. Der Artikel dient nicht als Beratung und es sind lediglich Erfahrungen, Recherchen und Informationen, für die ich keine Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und keinerlei Haftung für mögliche Rechtsfolgen übernehme.
Ich kenne Herrn Dr. Med. Michael Nehls persönlich nicht und bekomme auch keine Provision o.ä. für meinen Artikel.
Links:
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1042992722
https://www.amazon.de/Alzheimer-ist-heilbar-Rechtzeitig-Illustrationen/dp/3453604350
https://www.michael-nehls.de/
Buch: Alzheimer ist Heilbar, Dr. Med. Michael Nehls, 2015, Bild und Textmaterial mit freundlicher Genehmigung von www.michael-nehls.de/presse%20ueberblick.htm (25.10.2022)
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Iris (Mittwoch, 15 Februar 2023 15:02)
Demenz kann mit bestimmten Übungen verlangsamt werden, Demenz ist nicht heilbar !
Steffi (Donnerstag, 19 Januar 2023 11:22)
Ich habe gehört, Alzheimer ist nicht heilbar. Wünsche Ihnen aber alles GUTE und danke für den Beitrag. Steffi
A. (Donnerstag, 19 Januar 2023 11:20)
Sehr bewegend. Danke